Vor einigen Jahren hat mein Cousin, Walter Bauer, ein kleines, privates Museum für lokale Trachten aufgebaut. Seine Mutter Luise Zenker hatte bereits mit der Sammlung von Trachten begonnen. Sie selbst trug jeden Tag Tracht und war im ganzen Kreis dafür bekannt. Auf dem Tübinger Bauernmarkt war sie eine Institution.
Das Museum gibt Ihnen einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Trachten in Wankheim und den übrigen Härtengemeinden. Wenn Sie Wankheim besuchen und Sie sich für Trachten interessieren, dann versuchen, Sie doch einen Termin zu bekommen, damit Sie Walter auf eine Zeitreise mitnehmen kann.
Die Sonntagstracht für die Frauen ist je nach Ehestatus unterschiedlich. Dieses rechts abgebildete Tracht ist den verheirateten Frauen in Wankheim vorbehalten. | |
Die Festtagstracht wurde nur an besonderen Festtagen getragen. Besonders hervorzuheben sind die reich verzierten Kronen der Frauen. Ähnliches gilt für das Nüster. | |
Auf dem rechten Bild sind verschiedene Arbeitstrachten abgebildet. Die rechte Frau balanciert einen Brotkorb auf dem Kopf. In diesen Körben wurde der Brotteig in das Gemeindebackhaus oder in die Bäckerei gebracht. In den Teig wurde ein kleines rechteckiges Holzstück mit dem Namen des Eigentümers eingedrückt, damit der Brotlaib nach dem Backen eindeutig identifiziert werden konnte. |
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Zum Anlaß der Hochzeit wurde früher diese Art von Hochzeitsbildern angefertigt. Dabei wurde die Krone der Braut in das Bild eingebracht. Diese Bild wurde anläßlich der Hochzeit von Sigmund Schettler und seiner Frau Katharina Schettler, geb. Bauer angefertigt. Sie heirateten am 26. Oktober 1911. In der Mitte sieht man schön die Hochzeitskrone der Braut. | |
Hier haben wir einen speziellen Sessel. Wenn Sie genauer hinsehen, werden Sie feststellen, dass in die Sitzfläche ein Potschamberl eingelassen ist. Normalerweise wird dieses durch ein Brett verdeckt. So mussten ältere oder kranke Leute nicht auf die Toilette gehen (in der Regel außer Haus). |