Nach meinem ersten Besuch bei der Familie Walker in Hartford City, Indiana im April 2002 entschlossen sich die beiden Enkel des Wankheimer Auswanderers Johann Friedrich Walker, Charles und Lawrence Walker zusammen mit Charles‘ Ehefrau, Betty vom 26. August – 4. September 2002 nach Deutschland zu kommen.
Am Flughafen in München wurden sie von mir abgeholt. Nach einem kleinem bayerischen Imbiss und einem kleinen Spaziergang in München war es Zeit nach Wannweil aufzubrechen, wo schon die Familie von Wilma und Osswald Hipp auf ihre nächsten Verwandten wartete. Die Sprachbarriere wurde schnell überwunden und mit Händen und Füßen geredet. Wilma Hipp prägte den Satz «Das ist ein echter Walker!» als sie Ihren Cousin Lawrence Walker sah.Um den Gästen einen möglichst umfassenden Eindruck von der Heimat Ihrer Vorfahren zu geben hatten wir mit tatkräftiger Hilfe des Geschichtsvereins ein umfangreiches Besuchsprogramm vorbereitet.
Der erste Tag war vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten. Den Anfang machte ein Besuch „Im Höfle“, wo uns Helene Bader durch ihr Heimatmuseum führte und uns ihre vielen Kleinode erläuterte. Von Jettenburg ging es nach Wankheim in Walter Bauer’s Trachtenmuseum und dann natürlich zum Geburtshaus von Johann Friedrich Walker, das leider nur noch von außen besichtigt werden konnte.
Am Nachmittag wurden die Gäste von Herrn Bürgermeister Dr. Soltau empfangen, der unseren Gästen in ihrer Muttersprache die Besonderheiten von Kusterdingen erläuterte. Am Ende des Besuches im Rathaus stand der Eintrag ins „Goldene Buch“ der Gemeinde.
Im Anschluss an den Empfang im Rathaus erfolgte das Zusammentreffen mit Vertretern des Geschichtsvereins unter Führung des Vorstands, Herrn Manfred Wandel, im Alten Rathaus von Kusterdingen. Der Geschichtsverein hatte sich die Mühe gemacht aus dem Archiv in Kusterdingen den früheren Wohnort ihres Kusterdinger Vorfahrs Caspar Walker (Friedrich Walker hatte in Amerika die ebenfalls ausgewanderte Tochter des Kusterdingers Caspar Walker geheiratet) zu ermitteln. Außerdem war es gelungen einige Nachlassaufstellungen zu finden, die den Gästen in Kopie überlassen wurden. Als krönender Abschluss erfolgte ein kleiner Spaziergang zum Geburtshaus von Caspar Walker bzw. seinem modernisierten Nachfolger in der Scherrgasse 27.
In den nächsten Tagen standen noch ein Besuch der Mähringer Kirche, des Schlosses in Sigmaringen, der Insel Mainau, des Samenmuseums in Gönningen und ein Abstecher in den Schwarzwald auf dem Programm. Am Sonntag war es unseren Gästen eine Herzensangelegenheit den Gottesdienst in der Kirche in Wankheim zu besuchen, wo ihr Vorfahr auch getauft worden war. Leider hieß es am Montag wieder Abschied nehmen von Wankheim und Umgebung und wir fuhren zurück nach München um dort noch zwei Tage Sightseeing dran zu hängen.
Bis heute ist unseren Gästen dieser Besuch in der Heimat ihrer Vorfahren ein unvergessliches Erlebnis geblieben und sie spielen immer noch mit dem Gedanken bald wieder zu kommen