Von Dick Kreitner, CT, USA
Hintergrund
Als meine Großmutter, Anna Jeanette Grauer, 1970 starb, bekam ich glücklicherweise eine Schachtel mit Briefen und Dokumenten von der Bühne des alten Grauer Farmhauses in der Nähe von Niagara Falls, New York. Zu jener Zeit hatte ich wenig Zeit, die Dokumente genauer anzusehen.
Viele Jahre später, als ich auf meine Pensionierung zuging, interessierten mich meine Vorfahren immer mehr. Die meisten Verwandten in USA und Kanada waren mir bekannt, aber ich wusste nichts über die Familien, die aus Europa gekommen waren. Ich begann mich in die Dokumente aus der Schachtel zu vertiefen, viele von ihnen waren in Deutsch und sehr oft noch in der Altdeutschen Schrift. Ich entdeckte viele Dokumente der Grauer Familie.
Wir wussten bereits aus einer alten Bibel, dass mein Ur-Ur-Großvater, Daniel Grauer, aus Mähringen stammte, einen kleinen Dorf in der Nähe von Tübingen, und von dort 1833 ausgewandert war. Unter den ersten Dokumenten, die ich analysierte war der Pass und Reisepapiere von Daniel und seiner Familie.
Ich fand auch eine Reihe von Dokumenten aus seiner Militärzeit, eingeschlossen seiner Entlassungsurkunde aus dem Königlich-Württembergischen Artillerie Regiment. Außerdem befanden sich einige Briefe zwischen Familenmitgliedern und Freunden unter den Dokumenten, die ich jedoch zu dieser Zeit weder lesen noch übersetzen konnte.
Also begann ich den Geburtsort und „Grauer“ auf “Google” zu suchen. Zu meiner großen Überraschung fand ich eine Webseite, die den Stammbaum einer Grauer Familie und meinen Ur-UR-Großvater , Daniel Grauer enthielt! Ich war sehr aufgeregt über diese Entdeckung und sandte eine Email an den Kontakt der Webseite, Rüdiger Kemmler. Rüdiger antwortete umgehend und teilte mir mit, dass wir Cousins 8. Grades (einmal ausgelassen) sind. Er kopierte auch einige andere Grauer Forscher in den USA in die Email ,darunter waren Tim Grauer und Jack Grauer, die zusammen mit Rüdiger ungemein hilfreich waren in der zukünftigen Zusammenarbeit, um fehlende Lücken im Grauer Stammbaum zu füllen.
Nachfolgend möchte ich darüber erzählen, was ich über die Familie herausgefunden habe, nachdem sie in den USA angekommen war.
Daniel Grauer und Anna Maria Ruckwied –
von Mähringen nach Niagara Falls
In 1833, wanderte Daniel Grauer (36), seine Frau Anna Maria Ruckwied (33) und seine drei kleinen Kinder. Anna Katharina (7), Johann Adam (fast 3) und Anna Maria (unter einem Jahr) von Mähringen nach Amerika aus. Sie wurden begleitet von Anna Maria’s Bruder, Johann Georg Ruckwied (46, unverheiratet) und zwei Schwestern, Anna Barbara Ruckwied (42, unverheiratet) und Maria Agnes Ruckwied (23, unverheiratet). Auf dem Ozean verstarb ihr Säugling, Anna Maria am 8 . Juni 1833).
Nach ihrer Ankunft in Amerika ließen sich in der Gegend von Niagara Falls nieder, wo sie offensichtlich Freunde hatten, die ebenfalls aus Mähringen oder der nähreren Umgebung kamen. Ich untersuche gerade ihren frühen Jahre und wer diese Freunde möglichlicherweise gewesen sind. Einer davon war sehr wahrscheinlich, Johannes Keinath, der Land in der Nähe besaß und gemeinsam mit Daniel Grauer und Georg Ruckwied einen Darlehensvertrag unterschrieb. In 1844, erwarben sie Land und bauten darauf ein Farmhaus, das der Familie über 130 Jahre gehörte.
Daniel und Anna Maria bekamen zwei weitere Kinder, nachdem sie in Niagara Falls angekommen waren. Ihr jünsgstes Kind, Daniel Grauer (geb. 17. Mai 1842) war mein Ur-Großvater. Daniel junior lebte ebenfalls im Grauer Farmhaus, genau wie sein Sohn, Elmer Grauer, mein Großvater. Meine Mutter, Ruth Grauer Kreitner, wurde in diesem Haus geboren.
Vereint mit den Grauer Verwandten
Seit ich in 2005 Kontakt mit Rüdiger Kemmler aufgenommen hatte, konnte ich meine Vorfahren in Deutschland, um einige Generationen erweitern. Unsere mittlere Tochter, Kathy ging 2001 nach Deutschland , heiratete dort und 2004 wurde unser Enkel, Matteo, in München geboren. Dies hatte einige Besuche in Deutschland in den letzen 10 Jahren zur Folge, bevor Kathy und ihre Familie wieder in die USA zurückkehrten. Dies gab mir und meiner Frau die Gelegenheit auch Rüdiger persönlich zu treffen und auch Mähringen zu besuchen, wo uns ein weiterer entfernter Verwandter, Willi Bauer aus Jettenburg die Gegend zeigte. Darunter war auch ein Besuch der wunderschönen Kirche in Mähringen, wo zweifellos auch Daniel Grauer einst in den Gottesdienst gegangen war.
Ich habe laufenden Kontakt zu Rüdiger gehalten, dessen Arbeit ihn öfter in die USA geführt hat, so dass er bei uns in Connecticut zu Besuch war. Im Gegenzug haben wir ihn und seine Frau in München besucht.
Einige ungeklärte Fragen
Während der Kontakt zu den Verwandten in Deutschland viele Fragen über die Familie und die Vorfahren beantwortet wurden, so sind einige Fragen immer noch ungeklärt.
- Warum ließt sich Daniel Grauer ausgerechnet in der Nähe von Niagara Falls nieder? Ich glaube, es war nicht nur günstiges Farmland oder einfache Reisewege auf dem Erie Kanal. Ich glaube fest, dass jemand aus Mährigen sich zuerst dort niedergelassen hat , sehr wahrscheinlich, Johannes Keinath, der definitiv dort war, als Daniel ankam, einige Jahre aber verschwand, möglicherweise nach Ohio. Hat jemand Informationen über einen Johannes Keinath, auf den diese Beschreibung passt?
- Was passierte mit Daniel’s Schwager, Georg Ruckwied und seinen zwei Schwestern, die auf dem gleichen Schiff ankamen, wie Daniel? Georg kaufte gemeinsam mit Daniel Land, verschwand aber danach. Hat er seinen Namen verändert? Ist er woanders hingezogen, oder ging er sogar zurück nach Deutschland?
Ich bin sehr glücklich, daß ich so viele enge Kontakte zu meinen Verwandten in Deutschland und in den USA knüpfen konnte. Ich bin sehr daran interessiert weitere Informationen auszutauschen und mehr über die Grauer Familie zu erfahren.
Richard (Dick) Kreitner
dkreitner@sbcglobal.net
578 Putting Green Ln
Oxford, CT 06478
USA
Dick, meinen herzlichsten Dank für Deinen großartigen Beitrag. Ich hoffe, Dich und Deine Frau Debbie, möglichst bald wiederzusehen.