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Johann Adam Schäfer hinterläßt der Gemeinde Wankheim 1.000$

Grabstein Johann Adam Schäfer

Per Zufall bin ich auf einen Zeitungsartikel gestoßen, in dem über den Tod und das Testament von Johann Adam Schäfer, ausgewanderter Sohn,  des Wankheimer Kronenwirts berichtet wird.

Hier ist die Übersetzung des Artikels aus “The Atlanta Journal” vom 11.12.1890:

John A. Schafer, der auf seiner Plantage in Bryan County[1] am 6.12. verstarb wurde am darauffolgenden Samstag auf dem Bonaventure Friedhof beigesetzt. Er besaß ein beträchtliches Vermögen. Sein Testament, das in Deutsch verfasst war, wurde gestern vom Gerichtsangestellten Keilbach übersetzt und transkribiert.

Das Testament ist auf Grund einiger Eigenart seines Vermächtnisses interessant.

Es wurde am 1. Dezember 1882 erstellt und beginnt wie folgt:

Das ist mein letzter Wille und Testament in Gottes Namen.

1. Ich ernenne William Scheihing and J.F. Ruckert aus Savannah zu meinen Testamentsvollstreckern.

2. Ich wünsche auf dem Bonaventure Friedhof beerdigt zu werden und auf meinem Grab soll ein Grabstein für 2.000 $ errichtet werden

In der 3. und 4. Klausel vermacht er jedem seiner Testamentsvollstrecker 500 $. In der fünften vermacht er G. Beutter aus Tübingen, Württemberg, Deutschland, 500 $

In der sechsten Klausel vermacht er der Gemeinde Wankheim 1.000 $ mit der Auflage, dass der Gemeinderat das Geld anlegt und die Zinsen an seinem Geburtstag, dem 30.3.an die armen Kinder des Dorfes verteilt werden.

Herr Schäfer wünschte, dass der Rest des Vermögens in zwei gleiche Teile geteilt wird und an seinen Neffen, Sigmund Schafer und seine Nichte, Anna Maria Kemmler, gehen.

Johann A. Schäfer war zum Zeitpunkt seines Todes 74 Jahre alt. Er kam 1839 nach Savannah und lebte dort und produzierte Entkörnungsmaschinen für Baumwolle bis 1872 oder 1873, als er auf die Belfast Plantage in Bryan County zog.

Er hinterlässt ein Vermögen von ca. 20.000 $.

Savannah News

[1] Georgia

Johann Adam Schäfer wurde tatsächlich auf dem Bonaventure Friedhof beerdigt und der Grabstein ist in der Tat etwas besonderes.

Ich versuche in den nächsten Tagen noch ein paar Fotos davon zu bekommen, die ich hier veröffentlichen kann. In der Zwischenzeit kann ich nur auf die Webseite https://compassionatememorialist.com/sharing-stories-from-the-grave-surprising-cemetery-symbolism-exposed/ verweisen.

Der Grabstein wurde von einem in Savannah sehr bekannten Bildhauer gemacht, John Walz. Johannes Walz stammt ebenfalls aus Baden-Württemberg. Er ist aus Kleinengstingen ausgewandert und hat zuerst in Phiiladelphia als Steinschneider gearbeitet, um sich damit sein Bildhauer-Studium in Paris und Wien zu finanizieren. Nach dem Studium kehrte er in die USA zurück und ließ sich in Savannah nieder. Er ist für einige der Grabmonumente auf dem Bonaventure Friedhof verantwortlich. Ich nehme an, die beiden haben sich gut gekannt.

Bei den im Testament bedachten handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Sigmund Schäfer (Großneffe) und seiner Schwester, Anna Maria Kemmler (Großnichte) geb. Schäfer, Kinder von Georg Friedrich Schäfer und Anna Margarethe Rauscher.

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